Diesem Spiel hat ganz Fußball-Bocholt entgegengefiebert. Das Stadion am Hünting war das erste Mal in der laufenden Regionalliga-West-Saison 2023/2024 ausverkauft.
Und die 3276 Zuschauer - darunter 1000 Gästefans - sahen einmal mehr in dieser Saison einen furiosen Auftritt des 1. FC Bocholt. Alemannia Aachen wurde mit einem 0:3 zurück Richtung Tivoli geschickt. Auch Heiner Backhaus, Trainer der Alemannia, konnte vor diesen Bocholtern nur den Hut ziehen. RevierSport berichtete.
"Es ist nicht selbstverständlich, wenn man als Alemannia Aachen hier 0:3 verliert und uns so lobt. Danke dafür, Heiner", freute sich Bocholt-Trainer Dietmar Hirsch. "Ich muss natürlich einmal mehr meiner Mannschaft ein riesen Lob aussprechen. Wir haben wieder einen großen Fight abgeliefert. Wir waren bei den Aachener Standardsituationen wach und haben keine Gefahr zugelassen. Aus dem Spiel heraus habe ich keine großen Chancen der Alemannia gesehen."
Dabei musste der Hirsch auf seine Linksverteidiger Ali Barak und Marko Stojanovic, beide gesperrt, sowie nach 48 Minuten auch auf Marc Beckert, der sein 250. Pflichtspiel für Bocholt absolvierte, verzichten. Und trotzdem konnte die Mannschaft diese Ausfälle kompensieren.
Ich hoffe, dass auch nächste Woche das Stadion voll ist. Denn das war einfach toll. Da sieht man, dass man gar keine Bundesliga braucht, sondern auch die Regionalliga West super zu schauen ist.
Dietmar Hirsch
Hirsch: "Das war alles nicht einfach. Aber wir haben wieder gezeigt, dass wir ein echtes Team sind. Da springt der eine für den anderen ein. Das war wieder ein Sieg des Einsatzes, des Willens. Wie schon in den Spielen vorher. Die Liga ist total eng und da geht es in jedem Spiel nur über die Leidenschaft."
Der Bocholter Trainer hatte noch ein Lob für die Fans parat. Denn auch er zeigte sich vom "kleinen Hexenkessel Hünting" begeistert. Hirsch meinte: "Die Zuschauer haben uns super gepusht. Das war geil. Natürlich ist es auch toll, auf dem Tivoli zu spielen. Aber das ist ein Bundesliga-Stadion. Bei uns ist die Atmosphäre einfach anders geil."
Was geht denn jetzt für den 1. FC Bocholt? Die Drittliga-Papiere sind jedenfalls schon in Mache - RS berichtete.
Hirsch versucht, ein wenig auf die Euphoriebremse zu treten: "Wir als Trainer müssen das alles vernünftig einordnen. Wir sind jetzt die Gejagten. Ich habe es aber den Spielern auch gesagt: Wir können das alles kontrollieren, wenn wir unsere Leistung bringen. Jetzt kommt nächste Woche Düren und da wollen wir auch gewinnen. Ich hoffe, dass auch nächste Woche das Stadion voll ist. Denn das war einfach toll. Da sieht man, dass man gar keine Bundesliga braucht, sondern auch die Regionalliga West super zu schauen ist."